Die Gymnastikgruppe machte laut älterer Aufzeichnungen ihre ersten Gehversuche 1964 mit 29 Damen. Einen erneuten Anlauf gab es dann 1972 und 1975.
1982 haben Monika Derrer (geb. Geier) und Birgit Biedenbacher (geb. Schnürer) die Gruppe von Frau Herta Kohl übernommen. Seitdem treffen wir uns jeden Donnerstag 20 Uhr (damals noch im Saal des Gasthaus Krone) zur Gymnastik. Frauen zwischen 15 und 60 Jahren waren eifrig dabei sich nach Musik zu bewegen. Auch mit Handgeräten (Ball, Reifen und Seil) wurden Übungen eingebunden. Im Sommer joggten wir oder fuhren mit dem Rad. In der Vorweihnachtszeit machten wir eine Weihnachtsfeier und beendeten somit immer ein Gymnastikjahr.
Die Bewegungsfreiheit im Saal war manchmal erheblich eingeschränkt durch die niedrige Decke und natürlich , zu unserer Freude, durch die vielen Teilnehmerinnen. Schon damals äußerte sich immer wieder der Wunsch nach einer Sporthalle. Aufgrund der vielen Sportlerinnen teilte sich 1986 die Gruppe in Gymnastik I die etwas "Jüngeren" und die Gymnastik II die etwas "Älteren", letztere trafen sich dann immer Mittwochs 20 Uhr gleicher Ort.
1986 im Juli konnte Frau Dora Schütz aus der Gymnastikgruppe II als 400. Vereinsmitglied des SVS geehrt werden.
Im Jahr 1987 verließ Frau Derrer den Verein. Nach einiger Zeit bat ich Michaela Rinke (geb. Schulze) mich zu unterstützen. Wir teilen uns bis heute die Übungsstunden. Jede von uns hat ihre Stärken und Schwächen, somit ergänzen wir uns super. Ab 1991 gab ich die Gymnastikgruppe II an Hilde Rinke ab, die die Gruppe seitdem erfolgreich betreut.
Ein ganz besonderes Ereignis war jedes Jahr für uns der SVS-Sportlerball. Hier trugen wir mit einem Tanz immer zur Gestaltung des Balles bei. Voller Enthusiasmus und Einsatzbereitschaft trainierten wir oft schon vor Weihnachten. Die ersten Jahre war immer nur Donnerstag nach der Gymnastik Tanztraining. 6-8 Damen, unterschiedlichen Alters, tanzten mit viel Freude und Engagment. Die Themen waren jedes Jahr Andere, unser erster Tanz im Fasching war auf das Lied "Mit 66 Jahren von Udo Jürgens. Unsere Verkleidung war perfekt . Die rätselnden Gesichter sagten alles, wir waren fast nicht zu erkennen. Darauf folgten Tänze wie der "schwarze Kater Stanislaus", der "Baby Sitter Boogie", "Itsi Bitsi, Teeni, Weeni Strandbikini", "Hexentanz", "Küß die Hand schöne Frau", "Thriller" und aus dem Musical West-Side-Story das " Amerikalied mit Bolero". Wir legten immer sehr viel Wert auf die dazu passende Verkleidung. Hier scheuten wird weder Geld, Mühe noch Arbeit. Auch die Bühne versuchten wir themengerecht, soweit das im Saal möglich war, zu gestalten.
Nun als es dann soweit war, dass die Halle gebaut wird, waren alle überglücklich. Endlich mehr Platz, es gab eine breite Palette an Möglichkeiten um den Damen noch mehr zu bieten. 1992 war die Halle fertig und wir konnten unsere Übungsstunden in der Halle abhalten. Es war gigantisch und trotzdem ungewohnt. Von nun an konnten wir Geräte zum Einsatz bringen, Zirkel großräumig aufbauen, niemand störte seinen Nachbarn. Das Platzangebot der Halle ist einfach spitze.
Unsere 1. Einlage in der Halle anlässlich des Sportlerballes war auch eine Andere als die sonst gewohnten Tänze. Wir nannten uns die Flying Tigers und sprangen Trampolin über den Kasten. Hier kamen auch , bzw. zum größeren Teil , die Fußballer zum Einsatz. Es machte unwahrscheinlichen Spaß, die Aufführung war ein voller Erfolg, gekonnt, lustig und auch komisch zum lachen. Wir ernteten viel Beifall.
Die Jahre darauf hatten wir die Möglichkeit unsere Tänze auf der Bühne zu präsentieren. Das machte die Sache noch interessanter, da das Gesamtbild ein ganz anderes ist. Tänze wie "Indianertanz", "Motorradrocker" hier tanzten wir das erste Mal als Paare!, auch das machte viel Spaß, ein Tanz als "Nonnen", "Oldies der 60er und 70er Jahre" und letztes Jahr 99 die "Ghost Busters und Pink Panther", waren für uns immer eine Herausforderung. Ich hoffe dass sich dies auch die nächsten Jahre so fortsetzt.
Nun bis zum jetzigen Zeitpunkt war immer viel Bewegung in der Gruppe und ich hoffe für die Zukunft, dass das auch so bleibt und sich immer wieder Leute finden, welche bereit sind im Verein , auch ehrenamtlich , etwas zu tun. Denn nur so ist ein soziales gesellschaftliches Miteinander im sportlichen Bereich möglich. An erster Stelle steht jedoch die Freude und der Spaß an der Bewegung und hierfür haben wir durch unsere Sporthalle die besten Voraussetzungen.
Birgit Biedenbacher